Ein tolles Produkt, das niemand kennt, wird sich nicht verkaufen. So einfach dieser Satz klingt, so schwierig ist es, Produkte in der E-Commerce Branche an den Kunden zu bringen. Der Markt ist übersättigt und viele Kunden sind verwöhnt.
Wenn man, wie ich, digitale Produkte (in meinem Fall WordPress Plugins) entwickelt und als Einzelunternehmer verkauft, kann man nicht auf eine eigene Marketingabteilung oder eine bereits vorhandene Bekanntheit des Produktes hoffen, damit es sich von allein verkauft. Es gilt, die technischen Spielregeln zum Bekanntmachen des Online-Shops zu kennen und von vornherein bei der Erstellung des Online-Shops zu berücksichtigen. Ein paar der wichtigsten Regeln möchte ich in diesem Artikel zusammenstellen.
Unique Content
Essentiell für die Auffindbarkeit des eigenen Shops ist natürlich die gute Platzierung der Seite bei Google. Ein gutes Mittel dieses Ranking zu steigern ist die Erstellung von einzigartigem Content zu den angebotenen Produkten. Wenn diese Produktbeschreibungen oder Blogposts von anderen Seiten oder in sozialen Netzwerken verlinkt werden, steigert das den Seitenwert enorm.
Ladegeschwindigkeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ladegeschwindigkeit der Shopseiten. Ist sie zu langsam, wird die Seite bei Google nicht sehr weit oben zu finden sein. Hier empfiehlt sich die Nutzung der Google Search Console, um die Ergebnisdaten der Google-Suche für die eigene Seite zu kontrollieren.
Sicherheit
Da bei einem Online-Shop sensible Daten, wie z.B. Kreditkarteninformationen oder Bankdaten, ausgetauscht werden, sollte die Seite, oder mindestens der Zahlungsvorgang, über https angebunden sein. Google bevorzugt Seiten, die per https erreichbar sind.
User Generated Content
Durch „User Generated Content„, also Inhalte, die von den Kunden erstellt wurden, lässt sich der Google PageRank auch sehr gut verbessern. Wenn man über viele zufriedene Kunden verfügt, eignet sich eine Kommentarfunktion mit der Kunden die Produkte bewerten können oder die Einbindung von Social Media Kommentaren.
Sinnvolle Meta-Tags und Beschreibungen
Jedes Produkt im Online-Shop sollte einen eigenen Titel haben, der sich auf der Seite in einer H1-Überschrift und im HTML-Titel wiederfindet. Die Produktbeschreibung sollte zum Titel passen und möglichst weit vorne im Text passende Keywords enthalten. Diese Beschreibung sollte auch im Meta-Tag „description“ stehen. Empfehlenswert sind auch sogenannte „schöne URLs“, d.h. dass ein Kunde den Produktnamen auch innerhalb der URL erkennen kann.
Produktivität erhöhen
Neben der SEO-Performance des Online-Shop, sollte man auch versuchen, die eigene zu optimieren. Gerade als Einzelunternehmer muss man sich auf seine eigentliche Arbeit fokussieren können. Das Betreiben des Online-Shops, das Marketing, die Buchhaltung und der Support lenken mich nur von meiner Kernaufgabe ab. Hier sollte man versuchen, möglichst viele Tätigkeiten abzugeben. Die Buchhaltung ist ein gutes Beispiel für ein lohnendes Outsourcing. Denn ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann und kann es mir nicht erlauben, Fehler dabei zu machen. Ich möchte mich auch nicht tagelang mit Steuersoftware beschäftigen. Also ist die Gebühr für einen Steuerberater eine gut angelegte Betriebsausgabe.
Das Rad nicht neu erfinden
Beim Erstellen eines Online-Shops muss ich das Rad auch nicht neu erfinden. Vor allem möchte ich mich nicht regelmäßig um technische Aspekte wie Sicherheit, korrekte Darstellung auf allen Endgeräten, Softwareupdates und die Integration von neuen Funktionen kümmern müssen. Im besten Falle wird das vom Betreiber des Shop-Systems übernommen, den ich für die Bereitstellung bezahle.
Einen solchen betreuten Onlineshop eröffnen kann heutzutage jeder. Ein gutes Beispiel findet man bei Wix, dem Homepage-Baukasten Anbieter. Ohne Vorkenntnisse lässt sich der eigene Onlineshop dort komplett über den Browser konfigurieren. Die Auswahl aus hunderten branchenspezifischen Designvorlagen garantiert die notwendige Individualität. Die Darstellung der Produkte auf mobilen Endgeräten, wie Smartphone und Tablet, wird vom System automatisch optimiert, damit alle potenziellen Kunden erreicht werden können. Die Shopverwaltung bietet alle wesentlichen Funktionen wie Bestandskontrolle, Auswahl aus mehreren Zahlungsmethoden, das Erstellen von Gutscheinen und die Handhabung von Versand und Steuern. Damit sind alle wesentlichen Anforderungen an einen Onlineshop erfüllt. Sich nicht selbst um die Einrichtung eines sicheren Zahlungsvorganges kümmern zu müssen, erspart sehr viel Zeit. Sobald sich technisch in diesem Bereich etwas ändert, wird der eigene Shop auf der WixStores Plattform aktualisiert.
Die Ersteinrichtung ist unkompliziert. Im ersten Schritt kann man eine Vorlage für den neuen Shop auswählen. Dabei stehen mehrere Kategorien für eine Filterung bereit. Nachdem man sich für ein Design entschieden hat, kann man über einen Frontend-Editor alle Komponenten der Seite bearbeiten. Für den Seitenhintergrund steht eine große Auswahl von Mustern und sogar Videos bereit. Das Logo im Seitenkopf sowie die Navigation lassen sich nach Belieben individualisieren.
Sämtliche Shopeinstellungen lassen sich über übersichtliche Menüs vornehmen. Sollte noch eine Funktion fehlen, findet sie sich vielleicht in Form eines Plugins im umfangreichen Wix App-Markt.
Für unter 10€ im Monat kann man die Premium Features für den Wix Online-Shop hinzu buchen, was sehr zu empfehlen ist, um eine eigene Domäne verwenden zu können. Somit ist es möglich, innerhalb weniger Stunden einen einsatzbereiten Online-Shop aufzusetzen.
Natürlich kann man gerade im WordPress-Bereich einen Online-Shop auch selbst aufsetzen. Populäre Lösungen dafür sind unter anderem die Erweiterungen WooCommerce und Easy Digital Downloads. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es einige Wochen dauern kann, bis man sämtliche Prozesse rechtssicher in diesen Systemen abgebildet hat. Zeit für die eigentliche Arbeit bleibt in dieser Phase kaum.