Von Benjamin Lzicar, Technischer Analyst bei Crucial
Vor nicht allzu langer Zeit schien das Konzept des Druckens von 3D-Objekten eine Science-Fiction-Fantasie zu sein, und der einzige berühmte 3D-Drucker war der Lebensmittel-Replikator aus Star Trek. Heutzutage ist der 3D-Druck jedoch eine zunehmend wichtige Technologie, die branchenübergreifend eingesetzt wird, um Prozesse zu beschleunigen und Kosten zu senken. sie ermöglicht den Verbrauchern zudem, personalisierte Produkten zu nutzen.
Mit zunehmendem Konsum von Inhalten im Netflix-Stil steigt die Nachfrage der Verbraucher nach Personalisierung. Wir erwarten inzwischen geradezu, dass uns unsere TV-Sendungen empfohlen werden oder dass unsere Essensauswahl erfasst und gespeichert wird. Diese Forderung nach Personalisierung erstreckt sich auf alles, was wir tun, einschließlich unserer Hobbys.
Mit dem Wunsch nach einem wirklich einzigartigen und personalisierten Produkt greifen Menschen, die ihre eigenen PCs bauen, ebenfalls auf 3D-Drucker zurück, um ihre Builds von anderen abzuheben und einen Eindruck zu hinterlassen.
Der personalisierte PC
Da es immer einfacher wird, Ideen und Informationen zum Bau benutzerdefinierter Computer über Facebook-Gruppen, Foren oder Reddit auszutauschen, können auch mehr Menschen ein einzigartiges Gaming-System für sich selbst erstellen als je zuvor. Und durch 3D-Druck ihrer eigenen Teile können sie viel mehr als nur die Farbe des Gehäuses personalisieren. Wer zum Beispiel ein RGB-DRAM für einen Build gekauft hat und nicht nur das Beleuchtungssetup anpassen möchte, sondern auch den Lichtbalken selbst, kann dies mit Hilfe von 3D-Druck tun. Anderes Beispiel: Wer einen einen Adapter benötigt, um eine neue SSD zu installieren, aber keinen hat, kann sich diesen einfach zuhause in 3D ausdrucken. Oder den Lieblingscharakter aus dem Lieblings-Game in 3D drucken und auf dem Gehäuse über die wertvolle Grafikkarte wachen lassen!
Es ist nicht schwierig, diese kleinen, personalisierten Änderungen am PC vorzunehmen, und es ist kein riesiger 3D-Drucker erforderlich. Tatsächlich gehen viele Leute in eine örtliche Bibliothek oder in ein Maker Lab, in dem Drucker vermietet werden. Es ist also sogar möglich, sich den Traum von einem maßgeschneiderten PC zu erfüllen, ohne ein teures Gerät kaufen zu müssen.
Hier zur Anregung ein paar Beispiele kreativer Case Mods, die auf einem 3D-Drucker entwickelt wurden.
Die Kosten wert?
Als 3D-Drucker für Verbraucher zum ersten Mal auf den Markt kamen, kosteten sie mehrere tausend Euro, industrielle 3D-Drucker sogar weit mehr. Mit der zunehmenden Verbreitung des 3D-Drucks und den Fortschritten der 3D-Drucktechnologie sind die Preise im Laufe der Zeit sehr gesunken. Bei Privatanwendern werden sie daher auch immer beliebter.
Derzeit gibt es noch einige finanzielle und praktische Hürden zu überwinden, z.B. Druckerkosten, Druckergröße und -zeit. Es werden jedoch ständig Verbesserungen vorgenommen, und die Möglichkeiten des 3D-Drucks sind zugänglicher als je zuvor.
Zu Hause drucken
Während viele Branchen wie die Luft- und Raumfahrt und die Automobilindustrie bereits vom 3D-Druck profitieren, werden wir den Nutzen für die Verbraucher mit sinkenden Kosten bemerken, und vielleicht steht eines Tages ein 3D-Drucker in jedem Haushalt.
Aber wie würde das praktisch funktionieren? Nun, viele Unternehmen bieten Starterdateien an, mit denen man sein eigenes Computerzubehör entwerfen kann. In Online-Repositories wie Thingverse finden sich auch viele Computer-bezogene Artikel, die man drucken kann. Diese Dateien werden in ein kostenloses 3D-Bearbeitungsprogramm wie Blender importiert, die eigene Modifikationen vorgenommen, diese in die Drucker-Splicing-Software exportiert und dann ausgedruckt! Diese Technologie hört jedoch nicht bei PC-Builds auf. Das Nutzungspotential ist enorm. Die Autos, die wir fahren, Medikamente und Lebensmittel, die wir einnehmen, können alle durch den 3D-Druck beeinflusst werden – der Bau eines PCs ist einfach eine großartige Ergänzung.