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Eine mehr als doppelt so schnelle, modernere und zukunftssichere SSD ist wohl den doppelten Preis im Vergleich zu einer normalen SSD wert? Der Umstieg von SATA zu M.2 ist nach der Meinung von einigen gekommen, ist M.2 aber wirklich der Nachfolger oder gar aktuell die bessere Entscheidung?

Wer wissen möchte, was in den nächsten Büro-, Gaming-, oder Profirechner muss, sollte dranbleiben.

Was ist M.2 und SATA?

Eine einfache Frage, dessen Antwort nicht ganz so einfach ist.

SATA

Fangen wir mit SATA an. SATA ist grundsätzlich erstmal eine Schnittstelle, die hauptsächlich dafür verwendet wird um Festplatten intern, innerhalb des Gehäuses, mit dem PC zu verbinden. Über SATA werden allerdings auch z. B. DVD Laufwerke angeschlossen. Zudem gibt es mit eSATA auch eine Variation, die außerhalb des Gehäuses genutzt wird.

SATA Festplatten sind dementsprechend Festplatten, die per SATA mit dem PC verbunden werden. SATA SSD sind eben eine Variante von SATA Festplatten.

SATA ist aber nicht immer SATA. Denn SATA ist nicht nur ein Stecker, sondern auch ein Protokoll. Wie bei USB auch, gibt es bei SATA verschiedene Versionen, sowohl von dem Stecker als auch vom Protokoll.

Die aktuellen Protokollversionen sind SATA I bis III. Diese können jeweils 1,5 Gbit, 3 Gbit und 6 Gbit pro Sekunde übertragen.

Bei dem Stecker gibt es auch den genannten eSATA Anschluss und eben den normalen SATA Anschluss. Je nach Anschluss werden auch verschiedene Protokolle unterstützt. Der normale SATA Anschluss unterstützt SATA I bis III.

Der SATA Anschluss und das SATA Protokoll 3 ist der aktuelle Standard beim Anschließen von Festplatten, egal ob SSDs oder HDDs. Manchmal wird noch SATA II genutzt.

Empfehlenswerte SATA SSD

M.2

M.2 ist grundsätzlich nur ein Anschluss. Anders als SATA ist diese keine Stecker wie USB, sondern eine Art Einschub, der nur eine feste, vorher vorgegebene Positionierung erlaubt. Diese spart Platz, ist aber nicht so flexible.

M.2 muss natürlich auch ein Protokoll nutzen, je nach Steckervariante, die sich nur leicht unterscheiden, werden verschiedene Protokolle genutzt. Die wichtigsten Protokolle sind wohl SATA III und PCIe.

M.2 wird wegen dem kleinen Formfaktor oft in Notebooks genutzt. Wegen der Kompatibilität zum PCIe Protokoll und der damit höheren Datenrate wird M.2 auch oft in Desktoprechnern für SSDs nutzt.

Empfehlenswerte M.2 SSD

Langsames M.2 und schnelles M.2

Wer vorhin aufgepasst hat, weiß, dass M.2 verschiedene Protokolle unterstützt. Relevant bei der SSD Wahl sind die beiden Protokolle SATA und PCIe. Beide Protokolle haben Vor- und Nachteile beim SSD Kauf.

„Langsames“ M.2 – SATA Protokoll

Eine SATA M.2 SSD hat einige Vorteile. Denn solche SSDs sind deutlich günstiger als PCIe M.2 SSD und kosten fast so viel, wie normale SATA SSDs. Zudem kann man in fast jedes System die maximale Leistung der SSD ausnutzen, da SATA oft ohne Probleme mit dem System genutzt werden kann.

Der größte Nachteil ist wohl der, dass SATA M.2 SSDs nicht schneller sind als normale SATA SSDs. Denn sie nutzen eben das normale SATA Protokoll.

„Schnelles“ M.2 – PCIe Protokoll

Der Einzige aber für viele auch wichtige Vorteil ist die Geschwindigkeit. Denn eine aktuelle PCIe SSD kann gerne mal 4-mal so schnell sein wie eine normale SATA SSD. PCIe 3.0 x4, was von M.2 aktuell maximal unterstützt wird, kann circa. maximal bis zu 32 Gbits übertragen. Das ist mehr als das 5-fache, das wird auch in der Zukunft noch für SSDs ausreichen.

Neue und moderne Technik kostet aber und braucht auch moderne Komponenten. Denn PCIe M.2 SSDs kostet aktuell das doppelte im Vergleich zu SATA M.2 SSDs. Zudem muss das System auch 4x 3.0 PCIe Lanes zur Verfügung haben, um die SSD ohne Leistungseinbüßen betreiben zu können. Das können nur sehr teure oder sehr aktuelle Systeme schaffen.

 

Ist Geschwindigkeit am Ende so wichtig?

Wenn man ein aktuelles System hat und bereit ist, das doppelte auszugeben für eine M.2 SSD, muss man sich fragen, ob sich das nun wirklich lohnt oder ob nicht doppelt so viel Speicher besser für einen sind.

Und hier sollten viele doch eher zu einer SATA SSD oder einer SATA M.2 SSD zurückgreifen. Denn viele Praxis Test zeigen, dass sich die deutlich höhere Datenrate nur selten im Alltag widerspiegelt. Egal ob beim Systemstart, Office oder bei Spielen, oft gibt es nur minimale Vorteile, die nur im direkten Vergleich einen auffallen.

Nur ein Anwendungsszenario profitiert extrem von schnelleren SSDs: Der Videoschnitt und alle Arbeiten, wo viele Dateien hin und hergeschoben werden. Denn hier spürt man direkt den Unterschied und es ist für viele Nutzer auch dann den doppelten Preis wert.

Wer aber weiß, er macht solche Arbeiten nicht, der sollte auch nicht auf eine PCIe SSD setzen. Hier sollte man eher auf mehr Speicher setzen. Alle, die solche Arbeiten ausüben, die sollte auf jeden Fall auf PCIe SSDs setzen.

3 Vorteile vom M.2 Anschluss:

  1. Die Größe. Es klingt zuerst unwichtig, es aber bei einigem System eine Offenbarung. Kleine System, wie Laptops oder Notebooks, aber auch Mini PCs, profitieren durch die kleine Bauweise von M.2 Festplatten extrem, denn dadurch wird Platzgespart, denn man für anderes Nutzen kann. Zudem könnten dadurch verlötete, nicht austauschbare, Festplatten weniger werden bei Notebooks, da M.2 sehr klein ist und damit eine klare Alternative zum Verlöten ist.
  2. Die Geschwindigkeit. Durch die Unterstützung des PCIe Protokolls können M.2 SSDs rasend schnell werden. Jeder, der mit großen Dateien arbeitet, wird mit M.2 SSDs die reinste Freude haben.
  3. Zukunftssicher. Die extreme Geschwindigkeit macht den Anschluss auch zukunftssicher. In der Zukunft wird fast jedes Gerät mindestens ein M.2 Anschluss haben, da dieser einfach praktisch und schnell ist.

3 Vorteile vom SATA Anschluss:

  1. Der Standard. SATA ist der Standard Stecker bei vielen Festplatten. Dadurch kann man eine SATA Festplatten bei fast jeden Desktop Gerät anschließen und es gibt auch viel Zubehör, was mit SATA genutzt werden kann.
  2. Die Auswahl. Es gibt so viele verschiedene Festplatten für SATA, wie bei wohl keinen anderen Anschluss. Es gibt hier nicht nur SSDs, sondern auch HDDs und SSHDs, welche niemals im M.2 Format erscheinen werden, da dieser zu klein ist für HDDs. Zudem gibt es von den verschiedenen Arten auch sehr viele Modelle für verschiedene Anwender und Bedürfnisse.
  3. Mehrere Festplatten gleichzeitig. Man kann oft an einen PC maximal eine M.2 Festplatte anschließen, mit Glück zwei und bei sehr teuren Geräten sogar mal drei Festplatten. Beim SATA Anschluss dagegen lassen sich gerne mal 4, 6 oder gar 10 Festplatten anschließen. Oft sogar alle mit voller SATA III Geschwindigkeit.

Fazit: Wer braucht was?

Am Ende gibt es, glaube ich, für M.2 zwei Anwender.

Die einen, die Programme mit großen Dateien nutzen. Diese werden die extreme Geschwindigkeit zu schätzen wissen. Diese sollten PCIe M.2 Festplatten kaufen.

Die anderen, die sehr kleine Systeme nutzen. Dort wird diese entweder benötigt, weil man ein Notebook hat, oder es ist praktisch bei kleinen Desktop PCs. Hier sollte man immer auf SATA M.2 Festplatten setzen, außer man ist ebenfalls ein Nutzer, der Programme mit großen Dateien nutzt.

Alle anderen, egal ob Office Nutzer oder Gamer, diese sollten auf ganz normale SATA SSDs setzen. Denn diese Gruppen profitieren nicht von den Vorteilen, im Gegenteil sie werden von den Nachteilen oft eher eingegrenzt.

Wie einige sicher bemerkt haben, kam dieser Artikel diesmal nicht von Timo, sondern von mir, Hubert.

Falls sich nun jemand noch mehr über Festplatten insbesondere SSDs informieren möchte und vielleicht ein paar Empfehlungen zu M.2 SSDs haben will, der kann gerne meinen eigenen Blog SSDsite.de besuchen.

Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen und es war mir eine Freude für euch einen Artikel schreiben zu dürfen.

Falls ihr noch Fragen habt, stellt sie in die Kommentare und ich versuche sie zu beantworten.


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