Seit heute ist es soweit: OS X Lion ist im Mac App Store erhältlich. Meine Vorfreude ist groß, ließ ich mich doch von den vorgestellten Features auf der Keynote der WWDC Anfang Juni faszinieren. Der Preis ist mit 23,99 € wie erwartet sehr attraktiv, da brauche ich nicht lange zögern.
Trotzdem dachte ich mir, lieber bis nächste Woche zu warten, da heute und in den nächsten Tagen das Update wahrscheinlich massenweise durch die Leitungen fließt und sich das bestimmt negativ auf die Downloadraten auswirken wird.
Die Neugier war dann aber doch größer, als ich mich am Abend nochmal auf die Coach gesetzt habe und mir die Seite im App Store angesehen habe. Um 23 Uhr waren es 2492 Bewertungen, davon 2272 Mal 5 Sterne. Wow, das ist mal ne positive Bilanz! Auch wenn die meisten Rezensionen ungefähr so lauten: „Wird bestimmt super, ich geb schonmal fünf Sterne.“ Na toll!
Also klicke ich auf den Kaufen-Button und der Lion springt in großem Bogen in mein Dock. Dann die Ernüchterung: Die Downloadrate schwankt zwischen 100 und 200 KB/s. Puh, das kann dauern bei einer Gesamtgröße von 3,5 GB. Jetzt sind wir im Zeitalter des datenträgerlosen Betriebssystemkaufs angekommen, der Download desselben scheint momentan aber länger zu dauern, als würde ich mir zu Fuß eine DVD im nächsten Apple Store abholen.
Während ich diese Zeilen schreibe, hat sich der Fortschrittsbalken kein Stück bewegt. Das wird heute wohl nichts mehr. Der Löwe kommt, aber im Schneckentempo. Wer den König der Betriebssysteme zu Gesicht bekommen möchte, sollte also ein wenig Geduld mitbringen oder warten bis sich der Lärm in der digitalen Savanne gelegt hat.
Genau die gleiche Erfahrung mache ich auch gerade.
Ich habe den Download von ca. 30 Minuten gestartet, verbleibende Restzeit 21 Stunden 18 Minuten, leicht schwankend :-(!!
Das hatte ich mir anders vorgestellt.
na dann weisst du immerhin dass es noch ein bischen dauert. bei mir steht seit 30min ‚1h 45 minutes remaining‘ ohne ersichtlichen Fortschritt 🙂
jedenfalls danke an Timo für den post!
Hallo
Nicht nur der download ist langsam.
MAC ist bei Windows angelangt, Lion ist keine verbesserung im gegenteil mein MacBook wurde erheblich langsamer. Erinnert mich stark an die Zeiten von Windows als die zwischen Windows 98 und XP diverse versuche machten ein besseres Betriebsistem herauszubringen.
Der einzige positive punkt an Lion ist, dass es nicht so teuer ist wie ein Windows Betriebsistem.
Ich rate ab zurzeit ab vom kauf, da ach einige Programme unter lion nicht funktionieren, oder Synology Disk nur noch beschränkt kompatibel sind (nur bis 10.6).
Netzwerk verbindungen teilweise noch langsamer usw.
Microsoft und Mac können sich zusammen tun denn bei mac ist der pfupf auch raus (IPad das niemand braucht und iPhone 4s das nur noch eine verarschung ist und lediglich zur umsatzsteigerung des Konzern beisteuert)
Ich bin heute mal früher nach Hause gefahren, um Apples neues Betriebssystem zu installieren. Mac OS X Lion. Endlich. Endlich? Nach ein paar Stunden mit dem neuen System bin ich erst einmal wenig elektrisiert. Die Vorfreude wich einem “Man wird sich dran gewöhnen müssen”. Apple hat bei Mac OS X Lion vor allem die Benutzeroberfläche verändert. Einverstanden bin ich mit Mission Control, der Symbiose aus Spaces und Exposé. Die Übersicht zeigt geöffnete Programme und die verschiedenen Desktops schön übersichtlich an, auf denen man sie ablegen kann. Allerdings kommt mir dann das Dashboard etwas überflüssig vor, dass eine Tafel mit Mini-Programmen wie Taschenrechner, Wetter und Notizzettel auf Knopfdruck in Vollbilddarstellung anzeigt, bei Lion diesmal ohne transparenten Hintergrund.
Immer wieder lachen muss ich über das Launchpad, das Apple mit einem Raketensymbol bewirbt. Klickt man darauf, zeigt der Lion alle installierten Apps in Riesensymbolen auf einem eigenen Desktop an. Das ist derart retro, dass es nicht nur fast an Windows 95 erinnert. Im Launchpad tauchen dafür so häufig genutzte Apps wie der Adobe Flash Player, Microsoft Silverlight oder der Adobe Help Viewer auf. Das Launchpad flog damit als drittes aus meinem Dock, den Apple beim Update eigenhändig erweitert hat. Gleich nach FaceTime, das meine Apple-ID nicht akzeptierte und mir ohne iPhone 4 ohnehin nichts nützt. Der Mac App Store, den es bereits als Update für den Lion-Vorgänger Snow Leopards gab, versagte bei mir selbst bei der Suche nach iTunes.
Gefühlt deutlich langsamer als Snow Leopard
Die neue Version 10.4 des Musikprogramms musste ich deswegen von Apples Website herunterladen, weil der Mac App Store sie nicht fand und iTunes 10.3.1 Stein und Bein schwor, die aktuellste Version zu sein. Was mir beim Start von Lion als erstes auffiel: Die haben die Scrollrichtung umgekehrt. Bewegungen nach unten mit der Maus oder dem Touchpad bewegen die Inhalte in Browser, Mail oder Dokumenten jetzt nach oben. Apple scheint das modern zu finden, ich habe diese Funktion, die sich an Gestensteuerungen orientiert, in den Systemeinstellungen gleich wieder ausgeschaltet.
Ganz rechts in der oberen Menüleiste steht nun dauerhaft mein Vor- und Zuname. Für Narzissten mag das nett sein, aber – vielen Dank – ich weiß, wie ich heiße. Schön finde ich das aufgeräumtere Anmeldefenster beim Hochfahren. Schade hingegen, dass der Lion das Plus an Geschwindigkeit wieder ausgeglichen hat, das der Snow Leopard gegenüber dem Leopard heraus holte. Lion, so mein subjektiver Eindruck, fährt deutlich langsamer hoch, braucht länger, um Anwendungen zu öffnen und zu schließen und ruckelt beim Scrollen mehr als sein Vorgänger. Probleme scheint es außerdem mit dem Ruhezustand zu geben. Solange ich, wie zu Hause, einen Zweitmonitor über HDMI an mein zugegebenermaßen bald vier Jahre altes MacBook angeschlossen habe, legt sich das MacBook beim Zuklappen nicht mehr schlafen.
Mail ist arg gewöhnungsbedürftig
Gespannt bin ich dafür auf AirDrop, die Möglichkeit, Dateien mit anderen Macs in der Umgebung auszutauschen. Schade allerdings, dass man das nicht auch mit weiter entfernten Rechnern über das Internet kann. Die neue Version von Mail ist der Mail-App des iPads nachempfunden und mit ihrer Teaser-Ansicht gewöhnungsbedürftig, sprich: nicht unbedingt übersichtlich. Ich will ihr aber eine Chance geben. Gut gefällt mir auch die Funktion Fullscreen Apps, die bestimmte Anwendungen auf dem ganzen Bildschirm anzeigt und dabei auch Dock und die obere Menüleiste ausblendet.
Über die Zahl der Kinderkrankheiten bin ich überrascht, an alles andere wird man sich schon irgendwie gewöhnen. Einige der neuen Funktionen gefallen mir, etwa die Neuanordnung der Ordner in Apples Filemanager “Finder”, das automatische Speichern “Auto Save”, zum Beispiel für Dokumente; die Vollbildansicht der Vorschau oder Versions, die Anzeige früherer Speicherungen einer Datei. Mit die neuen Recovery-Funktion – ich muss hier mal sarkastisch werden – schließt Apple ein Stück weit zu Windows auf. Lion hinterlässt bei mir nicht gerade einen euphorischen ersten Eindruck, aber es könnte eine Liebe auf den zweiten Blick werden. Von einem Zusammenwachsen mit iOS sehe ich bislang allerdings wenig, und vielleicht ist das auch ganz gut so.