Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat ergeben, dass in Schwellenländern lebende Frauen das meiste Vertrauen in Technologie haben; die Begeisterung der Millenniums-Generation scheint hingegen nachgelassen zu haben.
Die “Intel Innovation Barometer” Umfrage hat gezeigt, dass ältere Frauen und gerade jene aus Schwellenländern am meisten vom Einfluss der Technologie auf ihr Alltagsleben begeistert sind. Sie glauben, dass Technologie zu entscheidenden Verbesserungen in den Bereichen Bildung (66%), Transport- und Verkehr (58%), Arbeitsumfeld (57%) sowie im Gesundheitswesen (56%) führen wird. Global betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit höher, von Frauen über 45 die Feststellung zu hören, dass man ‚Technologie nicht ausreichend nutze‘, als dies bei jüngeren Frauen der Fall wäre. Dies gilt auch für die Aussagen, dass uns ‚Technologie menschlicher macht‘ (45%) und uns hilft, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen‘ (72%).
„Historisch gesehen sind Frauen immer mehr zu begeisterten Technologieanwendern geworden, insbesondere, wenn Technologie ein Problem zu lösen vermag oder uns dabei hilft, unser Alltagsleben und das unserer Familien besser zu organisieren und dabei auch noch Zeit zu sparen“, so Dr. Genevieve Bell, Anthropologin und Direktorin für Interaktion und Erfahrungswelten bei IntelLabs. „Dabei frage ich mich, ob die Daten so interpretiert werden können, dass der Optimismus der Frauen darauf basiert, dass technologische Innovationen versprechen, sich besser an unseren Tagesrhythmus anzupassen, mit konkreten Schwierigkeiten und Bedürfnissen behilflich zu sein und so neue überzeugende Erfahrungen möglich machen, die von Frauen und Männern gleichermaßen geschätzt werden.“
Die Studie hat jedoch auch gezeigt, dass jüngere Leute derzeit am wenigsten vom aktuellen Stand der Technik begeistert sind. Dies steht in krassem Gegensatz zum Ruf dieser Generation als die Einheimischen der digitalen Welt, die von Technologie nicht genug bekommen können. Die Mehrheit der Millenniums-Generation (Altersgruppe 18 – 24) glaubt, dass Technologie einen schlechten Einfluss auf die Menschlichkeit hat und dass sich die Gesellschaft zu sehr auf sie verlässt. Dennoch kann man nicht sagen, dass sich die Millienniums-Generation komplett von Technologie abgewandt hat. 86% gaben an, dass Technologie ihr Leben erleichtert und ihre persönlichen Beziehungen fördert (69%). Gleichzeitig sind sie davon überzeugt, dass Technologie einige der wichtigsten globalen Probleme lösen kann.
„Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob die Millenniums-Generation Technologie ablehnt, aber ich vermute, dass die Realität etwas komplexer und auch interessanter aussieht“, so Bell. „Man könnte die Sachlage auch so interpretieren, dass die 18 – 24 Jährigen mehr von Technologie erwarten und wir daran arbeiten müssen, die verfügbaren Technologien mehr zu personalisieren und deren Handhabung zu erleichtern.“
Im Rahmen der von Intel in Auftrag gegebenen Studie wurden 12.000 Erwachsene aus Brasilien, China, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien, Japan und den Vereinigten Staaten befragt, um so die globale Einstellung gegenüber technologischen Innovationen in Erfahrung zu bringen.
Die Haltungsänderung im Bezug auf technologischen Optimismus sollte Firmen hellhörig werden und über Alltagstechnologien nachdenken lassen, die insbesondere Frauen zugutekommen würden. Nebenbei könnten sich vermehrt Chancen ergeben, Frauen im boomenden Computer Jobs Sektor zu integrieren und so zu einer Gleichstellung der Geschlechter im Arbeitsfeld Technologie beizutragen. Intel haben beispielsweise vor Kurzem ein Programm namens „She Will Connect“ ins Leben gerufen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die EDV-Kenntnisse von jungen Frauen aus Entwicklungsländern zu verbessern.