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Spätestens seit dem Erfolg der Slender-Reihe sind Indie-Horror-Games so beliebt wie nie zuvor. Sie bedienen – wie die meisten Indie-Spiele – eine Nische, die von den großen Entwicklerstudios mit ihren Triple-A-Spieletiteln nur selten ausgefüllt wird. Selbst ohne fundierte Programmierkenntnisse ist es heute mit verschiedenen Tools wie dem GameMaker oder dem RPG-Maker für nahezu jedermann möglich, sein eigenes Game zu entwickeln.

Spieleentwickler: Von Profis und Amateuren

Von der Idee zur Realisation ist es bei Videospielen in der Regel ein weiter Weg. Zwar lassen sich sehr simple Spiele theoretisch schon in wenigen Stunden erstellen, für Games mit einer halbwegs ansprechenden Grafik und einer gewissen Story-Tiefe, sieht dies jedoch anders aus. Je komplexer das Game, desto aufwendiger ist die Entwicklung. Im Gegensatz zu anderen Kunstformen ist es bei Computerspielen heutzutage trotzdem verhältnismäßig einfach, eine gute Idee auch umzusetzen, wie man an den zahlreichen kreativen Indie-Games der letzten Jahre sehen kann.

Wer selbst mit dem Gedanken spielt, ein solches Game zu entwickeln, kann zunächst die notwendige Infrastruktur mithilfe eines Anbieters wie ProfitBricks herstellen, der Cloud-Computing-Lösungen im Portfolio hat. So ist es heute nicht mehr nötig, selbst die kostspieligen Hardware-Kapazitäten für die Entwicklung bereitzustellen, dank leistungsfähiger Cloud-Server und Breitbandinternet läuft die Programmierung und das Game-Design heutzutage problemlos über die Hardware des jeweiligen Cloud-Storage-Anbieters.

Auch das Programmieren selbst muss nicht mehr von der Pike auf erlernt werden, mittlerweile ist es selbst absoluten Laien möglich, mit Game-Engines wie dem GameMaker einfache Spiele mittels „Drag & Drop“-System oder eigenen (einfachen) Skriptsprachen zu erstellen. Auf Online-Plattformen wie Steam oder Youtube ist es zudem ohne Probleme möglich, seine Games ausreichend bekannt zu machen und zu vertreiben.

Bildrechte: Flickr E3 2017: Osiris: New Dawn Revealed for Xbox One, A Sci-Fi Horror RPG
BagoGames
CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Von „kreativ“ bis „ungewöhnlich“

Ein großer Vorteil dieser Entwicklung ist, dass auch ungewöhnliche und besonders eigenständige Spielideen realisiert werden. Dies trifft besonders auf Games aus dem Horror-Genre zu, denn dieses wurde in den letzten Jahren von den großen Studios eher stiefmütterlich behandelt. Dabei müssen gerade diese Spiele weder teuer noch besonders komplex sein, damit sie die Spieler so richtig packen. Der Erfolg der Slender-Reihe ist hierfür ein gutes Beispiel. Dabei handelt sich um ein kostenloses Survival-Horror-Game, das erstmals im Jahr 2012 als Indie-Spiel veröffentlicht wurde und sich mittlerweile zu einem ganzen Franchise mit zahlreichen Erweiterungen entwickelt hat.

Das Spiel ist sowohl grafisch als auch hinsichtlich Gameplay denkbar einfach aufgebaut, aber trotzdem unheimlich gruselig. Der Spieler muss die gesamte Spielzeit über im Dunkeln durch einen Wald laufen und sämtliche einzelnen Seiten eines Notizbuchs einsammeln. Dabei wird er von einer furchterregenden Kreatur – dem „Slender Man“ – verfolgt. Läuft man der dürren Gestalt ohne Gesicht und mit den langen Gliedmaßen, die sich von den Bäumen im nächtlichen Wald bis zuletzt kaum unterscheidet, genau in die Arme, ist man tot und das Spiel vorbei.

Etwas ungewöhnlicher, aber umso anschaulicher für die Kreativität, die Indie-Games an den Tag legen, ist „Rides with Strangers“. Dieses Spiel ist ein Single-Player-Game und wird über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanziert. Darin fährt man per Anhalter mit einem Fremden im Auto durch die Nacht. Der Fremde hat das Ziel, den Spieler anzugreifen und zu überfallen. Durch Antworten in unheimlichen Dialogen und gezielt eingesetzte Blicke muss man versuchen, den Fremden in Schach zu halten.

Diese zwei Beispiele zeigen, dass die Möglichkeiten in der Indie-Game-Branche praktisch grenzenlos sind und sich jedem, der möchte, die Chance bietet, seiner Spielidee Leben einzuhauchen.